Der EHC Red Bull München trainierte am Montag erstmals nach einer rekordverdächtig langen Sommerpause wieder geschlossen im Olympia-Eisstadion. Mit Dominik Kahun hält sich erneut ein prominenter Trainingsgast an der Isar fit, während Cheftrainer Don Jackson beim Start noch nicht dabei war.
155 Tage lang weilte das Olympia-Eisstadion im Sommerschlaf, der pandemiebedingt 2020 ungewöhnlich lang andauerte. Am Montag aber ging es für die Mannschaft des dreimaligen deutschen Meisters wieder aufs Eis. Neben den beiden Neuzugängen Zach Redmond und Nicolas Apendino (Podcast-Folge 10: Erster Team-Check 2020/21 -wie stark ist der aktuelle EHC-Kader?) drehte mit NHL-Star Dominik Kahun auch ein prominenter Trainingsgast seine Runden. Der 25-jährige Stürmer der Buffalo Sabres hält sich bei seinem Ex-Verein, den er 2018 in Richtung Nordamerika verließ, wie schon in den vergangenen Jahren fit.
Der ein oder andere Kufencrak verspürte über den Sommer hinweg Entzugserscheinungen. “Das Beisammensein in der Kabine, die blöden Sprüche, die man sich immer gegenseitig zuwirft, den Spaß auf dem Eis und auch ein bisschen der Wettkampf”, meinte Konrad Abeltshauser im Gespräch mit “münchen.tv” auf die Frage, was er die vergangenen Monate vermisst hat. “Man hat den gesamten Sommer nichts gehabt, wo man sich messen kann und das geht einem schon bisschen ab. Heute war ein erster Schritt in die richtige Richtung.“
Die #redbulls sind samt Trainingsgast Dominik Kahun von den @BuffaloSabres zurück auf dem Eis! 🏒🥳 #miiinga #backinbusiness
— EHC Red Bull München (@RedBullMuenchen) August 10, 2020
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EHC-Trainer Jackson fehlt beim Auftakt – Walker und Hede übernehmen
Trotz des an sich lockeren Auftakts spürten einigen Akteuren die Folgen der langen Eis-Auszeit. “Der Muskelkater wird auf jeden Fall da sein”, so Abeltshauser zum “Bayerischen Rundfunk”, denn “die Muskelpartien, wie man sie auf dem Eis benutzt, kann man so im Sommertraining nicht umsetzen.”
Nicht mit dabei beim Start am Oberwiesenfeld war Cheftrainer Don Jackson, der aus familiären Gründen noch einmal zurück in die USA geflogen war. In seiner Abwesenheit leiteten Co-Trainer Steve Walker und der als neuer Director of Development nach München zurückgekehrte Niklas Hede (Podcast-Folge 3: Was bedeutet die Neustrukturierung bei RB Eishockey für München?), der 2010 mit dem EHC in die DEL aufgestiegen war, die Einheit. Für die Spieler war das aber kein Problem.
„Wir haben das Prozedere schon oft genug durchgemacht”, so Abeltshauser. “Don legt sehr viel Wert auf Routine, von dem her schauen die ersten immer relativ gleich aus. Da hat sich auch heute nichts daran geändert, von dem her haben wir sehr schnell reingefunden. Mit Niki Hede und Steve Walker haben wir natürlich zwei super Trainer auf dem Eis, die das trotzdem gut leiten.“
Schütz, Roy und Sanguinetti noch nicht wieder auf dem Eis
Ebenfalls nicht auf dem Eis waren Justin Schütz, der wegen einer Unterkörperverletzung lediglich ein leichtes Training auf dem Fahrrad absolvieren konnte, sowie Derek Roy (erst am Sonntag in München angekommen) und Bobby Sanguinetti (private Gründe).
In den Tagen nach dem U23 Prospect Camp in der Red Bull Akademie und vor dem Start am Montag waren alle Spieler inklusive Trainer- und Betreuungsteam auf das Coronavirus getestet worden, sämtliche Tests fielen negativ aus. Das erste Pflichtspiel des EHC Red Bull München steigt am 7. Oktober in der Champions Hockey League gegen Ilves Tampere (Podcast-Folge 2 zur CHL 2020/21), der DEL-Start ist für den 13. November vorgesehen.
„Auf jeden Fall liegt der Fokus jetzt schon einmal auf der Champions League”, so Abeltshauser. “Das ist das erste, was jetzt schon ein wenig greifbar ist und das man anschauen kann. Da geht es wieder um richtig was.“
Jahrgang 1986, echtes Münchner Kindl, Autor der “111 Gründe, den EHC Red Bull München zu lieben”, hauptberuflich stellvertretender Sportchef der Abendzeitung
Bildquellen
- WIN_20200531_16_20_01_Pro (6): Florian Weiß
- ICE HOCKEY – DEL, RB Muenchen, training and open locker room: GEPA pictures/ Markus Fischer