Blick in die Nordkurve des Olympia-Eisstadions, kurz vor einem Spiel des EHC. © GEPA pictures/ Marcel Engelbrecht

Servus, da samma! Der erste Podcast mit angeschlossenem Blog über den EHC Red Bull München ist online. Was mit einer einfachen Idee während des Beginns der Coronakrise begann, wurde im Laufe der Wochen zu einer Faszination, zu einer Leidenschaft und hier und jetzt Realität. Flo erzählt die Geburtsgeschichte von “Puck ma’s” aus seiner Sicht.

Samstag, 28. Dezember 2019: Nach einer Wochenendschicht in der Redaktion treffe ich mich mit meiner Frau, ihrer Schwester und deren Mann abends zum Burger essen in Neuhausen. Wir philosophieren über Gott und die Welt, parallel spielt der EHC in Nürnberg. Natürlich habe ich den Tor-Alarm auf dem Handy aktiviert, der heute einige Male anschlägt. Schwager und Schwägerin sind keine Sportfans, finden aber meine Faszination dafür faszinierend.

Vor allem mein Schwager Stefan kann diese Leidenschaft nachvollziehen, denn wenn er etwas macht, dann nicht nur zu 100 Prozent, sondern gefühlt zu 10.000 Prozent – ein im positiven Sinn verrückter Workaholic. Er hat sich mit einem Freund selbstständig gemacht. Mit Kreativität haben sie ein Online-Unternehmen gestartet, mit YouTube-Kanal (über 100.000 Abonnenten), Instagram (12.300 Follower) und langfristig auch mit einem Podcast. Vor allem Letzeres finde ich extrem spannend, mein Herz schlug schon immer fürs Radio, das Moderieren, Kommentieren, Unterhalten und Berichten – auch wenn ich eigentlich seit mehr als 13 Jahren in erster Linie der schreibenden Zunft angehöre.

Mich reizt der Gedanke, selbst etwas in dieser Richtung auf die Beine zu stellen, wieder in ein Mikrofon zu reden, mich mit anderen zu unterhalten, zu informieren. Wieder summt das Handy, das Derby in Nürnberg endet mit einem 5:1 für München. Ich balle freudig die Faust und denke: “Ein EHC-Podcast – sowas würde ich mir ja glatt anhören …”

Coronakrise und Lockdown machen erfinderisch – jetzt geht es schnell

Montag, 20. April 2020: Ich gehe mit meinem Spetzl Max spazieren. Es ist das erste Treffen mit ihm seit Beginn der Corona-Krise, endlich wurden die Beschränkungen gelockert. Nach einem langen Rundgang durch Moosach kommen wir auf einer Bank im Hartmannshofer Park ins Philosophieren, denn der Lockdown hat einen interessanten Nebeneffekt: Man hat viel Zeit um nachzudenken, um kreativ zu werden. Der Podcast-Gedanke wacht wieder auf. Der vom Unternehmen meines Schwagers ist mittlerweile am Start und gefällt mir.

Ich rede mich in einen Rausch über Ideen, Voraussetzungen, Technik, Produktion und mögliche Mitstreiter – Max ist begeistert. Er selbst ist auch Eishockey-interessiert und würde ja gern mitmachen, doch in Mikrofone sprechen und moderieren, das ist nicht sein Ding. Während des Gesprächs kommt mir in den Sinn, dass meine alten Bekannten vom “Radio Oberwiesenfeld” nicht nur alle technischen Voraussetzungen, sondern auch die nötige Leidenschaft und technische Expertise für so einen Podcast mitbringen würden.

Max ermutigt mich in meinem Gedanken, bei ihnen einfach mal anzuklopfen – mehr als Nein sagen können sie ja schließlich nicht. Am Abend schreibe ich die Jungs an – Sebi als Vorstand des Radio Oberwiesenfeld e.V. antwortet umgehend. Und sieh an, schon zwei Jahre zuvor war den Radio-Buam der Podcast-Gedanke selbst gekommen, hatten diesen aber schnell wieder verworfen – ein Fehler? Wir verabreden uns zu einem Sondierungsgespräch via Skype am nächsten Abend.

Wortspiel, Bier und Puck – fertig ist die Corporate Identity

Dienstag, 21. April 2020: Während des Tages informiert mich Sebi, dass wir am Abend nicht alleine skypen werden, sondern sich mit Egl ein weiterer Radio-Mann anschließen wird. Am Ende sind wir gar zu viert, denn auch Gilbert schaltet sich mit ein – mit gutem Grund. Er kommentiert mittlerweile nicht nur auch für das Fan-Radio des TSV 1860, sondern schrieb Sebi just an diesem Tage mit der Idee an, dass auch ein EHC-Podcast mal eine interessante Sache wäre – was für ein Zufall! Am Ende der eineinhalbstündigen Konferenz ist klar: Wir haben alle Bock und wir haben die gleichen Rahmenbedingungen im Kopf. Wir vereinbaren ein individuelles Brainstorming und einen weiteren Video-Call eine Woche später. Die Chemie stimmt, die Weichen sind gestellt (hier geht es zur “Puck ma’s”-Teamvorstellung).

Montag, 27. April 2020: Zweiter Call, es geht in die ersten Details. Die große Frage lautet: Wie soll das Ding heißen? Insgesamt 13 mehr oder weniger gute Namensvorschläge liegen auf dem Tisch, manche erledigen sich aus diversen Gründen von selbst. Relativ schnell ist der Favorit gefunden: “Puck ma’s!” Doch auch ein Logo muss her. Was hier geschieht, ist wohl ein alter Klassiker: Man blödelt herum, lässt eine eher als Witz gemeinte Idee fallen und plötzlich sind alle begeistert. “Was passt zum Eishockey?” – “Immer mindestens ein Bier!” – “Haha, stimmt, dann lassen wir da aber einen Puck einschlagen …” – “Warum eigentlich nicht …?”

Vergessen die Tür zu schließen – schon haben wir ungewollt 200 Leser

Dienstag, 12. Mai 2020: Mittlerweile haben wir die Webseite auf die Beine gestellt, wenig später folgen die Einrichtung der Social-Media-Kanäle auf Facebook, Twitter und Instagram. Probeweise habe ich einen Dummy-Artikel geschrieben und bebildert, um das Layout zu testen. Plötzlich bemerke ich, dass es innerhalb von 24 Stunden alleine 200 Zugriffe auf den Artikel gegeben hat – das konnte keinesfalls nur durch unser Werken zustande gekommen sein! Der Grund: Ein findiger und offenbar google-affiner EHC-Fan war bei seiner Web-Suche nach News wohl auf unsere Seite gestoßen und hatte den Artikel-Link ins Fan-Forum gepostet – bumm! Tja das kann passieren, wenn man so am tüfteln ist und dabei vergisst, dass man vielleicht besser eine Arbeitsseite vorschalten sollte, bis alles wirklich fertig ist … Gesagt, getan – und schon wurde ein wenig gerätselt im Forum, warum diese neue Seite denn nicht mehr erreichbar wäre.

Montag, 25. Mai 2020: Der obligatorische all montägliche Video-Call läuft – und dem Team brennt es unter den Fingernägeln. Wir beschließen nun auch die Facebook-Seite umgehend öffentlich zu schalten und somit “Puck ma’s” endgültig zu bewerben, wobei die Webseite vorerst weiterhin mit einer vorgeschalteten Seite geschlossen bleibt. Ein wenig Feintuning ist noch notwendig. Während der Woche beobachten wir dennoch schon zahlreiche Seitenzugriffe und auch die Social-Media-Kanäle wachsen – in jedem von uns kribbelt nun die Vorfreude.

Montag, 1. Juni 2020: Wir sind endlich da, puckmas.de ist online! Das Ergebnis von wochenlangem Reden, Diskutieren, Organisieren, Designen, Abwägen, Verwerfen und Timen seht, lest und hört Ihr ab heute hier an dieser Stelle. Mit der ersten Podcast-Folge wird es zwar noch ein paar Tage dauern, aber auch sie steht schon im Bullykreis.

In diesem Sinne: Pack ma’s … ähm … Puck ma’s!

Bildquellen

  • WIN_20200531_16_20_01_Pro (6): Florian Weiß
  • ICE HOCKEY – DEL, RB Muenchen vs Augsburg: GEPA pictures/ Marcel Engelbrecht
2 Gedanken zu „Wie aus einem Spaziergang und einer E-Mail die Genesis von “Puck ma’s” wurde“

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