(L-R) Chris Bourque, Trevor Parkes, Yannic Seidenberg und Ethan Prow vom EHC Red Bull MŸnchen feiern das Tor zum 1:0 wŠhrend des Spiels zwischen den Augsburger Panthern und dem EHC Red Bull MŸnchen am 10.02.2021 in Augsburg, Deutschland. Alle Ÿber die EHC Red Bull MŸnchen - Mediengalerie angebotenen Bild-, Audio- oder Video-Dokumente dienen ausschlie§lich Journalisten und Mitarbeitern von Medienunternehmen als Quelle fŸr die eigene redaktionelle Berichterstattung und sind nicht fŸr eine kommerzielle Nutzung, insbesondere nicht fŸr Werbung, bestimmt. Die Weitergabe von Bild-, Audio- und Video-Daten an nicht autorisierte Dritte ist unzulŠssig. Abdruck fŸr redaktionelle Berichterstattung honorarfrei! Als Fotovermerk ist ãEHC Red Bull MŸnchen / City-Press GmbHÒ anzugeben.

Der EHC Red Bull München rangiert in der DEL-Südgruppe deutlich hinter Mannheim und knapp vor Ingolstadt auf Rang zwei. Viele Fans beunruhigen vor allem die Ergebnisse und die Leistung auf dem Eis. Doch ist der EHC wirklich in der Krise und verfälscht die Gruppen-Runde das Ergebnis nicht sogar? Wir haben nachgerechnet.

In der Saison 2020/21 läuft vieles anders als es der Eishockey-Fan gewohnt ist. Coronabedingt bleiben die Ränge in den Hallen leer, die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) spielt in zwei getrennten Staffeln und es läuft somit jeden Tag Eishockey im TV / Live-Stream. Gefühlt läuft es auch beim EHC Red Bull München bislang ein wenig anders, als es einige Fans gewohnt sind. Wackelige Auftritte, herbe Pleiten, Gegentore am Fließband – der Eishockeyclub in der Krise?

EHC-Krise? Heimschwäche, Gegentorflut, Pleiten gegen Top-Teams

Naja, ganz von der Hand zu weisen ist das nicht, denn einige Punkte sprechen wirklich dafür, dass in München definitiv nicht alles rund läuft:

  • Nach den 3 Auftaktsiegen holte man aus den folgenden 14 Spielen nur 7 Siege.
  • 5 von 9 Heimspielen verlor der EHC, kassierte dabei vier mal 5 oder mehr Gegentore.
  • 54 Gegentore in 17 Spielen, das entspricht einem Schnitt von 3,18 pro Spiel.
  • Gegen Mannheim und Ingolstadt verlor man alle bisherigen Duelle (nur 1 Punkt geholt).

Zahlen lügen nicht. Auch das Powerplay (Quote: 15,15%) und die hohe Anzahl an Strafminuten (201) genügt zweifelsohne nicht höheren Ansprüchen. In der Süd-Gruppe liegt München auf Rang 2 – weit hinter Mannheim und nur knapp vor dem Geheimfavoriten Ingolstadt. Fasst man Nord- und Süd-Tabelle zusammen, rangiert der EHC auf Rang 3.

Läuft also alles schlecht? Ist die teilweise herrschende Untergangsstimmung gerechtfertigt? Wenn wir hier schon so provokativ fragen – nein (hört dazu Podcast-Folge 37: Power-Peterka und das (manchmal) täuschende Bauchgefühl).

EHC holt gegen Süd-Gegner mehr Punkte als im Vorjahr

Fakt ist, dass durch die Zweiteilung der DEL und die dadurch (zunächst) wegfallenden Duelle mit den Teams aus der anderen Staffel ein etwas verzerrtes Bild entsteht. Deswegen hat „Puck ma’s“ sich einmal die Münchner Hauptrunden-Ergebnisse gegen die Teams aus der Südgruppe seit der letzten Meister-Saison 2017/18 näher angesehen – und Interessantes entdeckt (Detail-Tabellen am Ende des Textes).

SaisonMANINGAEVSWWSTRNITtotal
2020/21*0,3301,753,002,503,001,82
2019/201,751,502,001,751,251,751,67
2018/191,502,252,251,253,002,252,08
2017/183,001,502,251,503,003,002,13
Punkteschnitt des EHC Red Bull München / *= Stand 18.02.2021

In der Saison 2019/20 stellte der EHC Red Bull München mit elf Siegen in Serie einen neuen DEL-Startrekord auf und beendete die Hauptrunde mit 108 Punkten auf Rang 1. Das ergab einen Punkteschnitt von 2,08. Blickt man aber nur auf die Süd-Gegner, lag der Schnitt lediglich bei 1,67 – und damit unter dem aktuellen von 1,82. Damit ist auch der Trend der rückläufigen Ausbeute seit 2017/18 Stand heute gestoppt.

Verbesserte Punktequoten, Bully-Stärke und bester Angriff der DEL

Mit dem Blick auf die Ausbeuten gegen die vermeintlich schwächeren Teams der Südstafel ist ein weiterer positiver Trend zu erkennen. Gegen Schwenningen wird man 2020/21 eine bessere Punktequote als in den vergangenen drei Spielzeiten aufweisen – ganz egal, wie die letzten beiden Duelle ausgehen werden. Gegen Nürnberg stehen die Chancen ähnlich gut.

Positiv ist zudem das immens starke Bully-Spiel des EHC anzusprechen: 53,97% aller Anspiele kann München für sich entscheiden, nur Bremerhaven ist in dieser Statistik stärker (54,75%). Zudem stellt der Eishockeyclub mit 65 erzielten Toren in 17 Spielen den stärksten Angriff der Liga.

Unter dem Strich bleibt natürlich stehen, dass sich der EHC Red Bull München mit Blick auf die Crunchtime der Saison stabilisieren und gegen die Topteams endlich positive Ausrufezeichen setzen muss, keine Frage. Manchmal hilft aber auch das Eintauchen in die Tiefen der Zahlen um zu erkennen, dass nicht alles im Argen liegt.

Ergebnisse des EHC gegen die Süd-Gegner seit 2017/18

2020/21MANINGAEVSWWSTRNITtotal
2:3 n.P.4:63:23:24:3 n.P.6:0
3:61:35:66:46:24:3
4:5x1:2 n.V.4:3x4:2
xx5:2xxx
Punkte10795931
Schnitt0,3301,753,002,503,001,82
Ergebnisse aus Sicht des EHC Red Bull München in der Saison 2020/21 (Stand 18.02.21)
2019/20MANINGAEVSWWSTRNITtotal
7:27:42:14:21:54:1
2:3 n.V.4:62:52:1 n.P.3:13:4 n.V.
2:45:4 n.V.6:00:23:2 n.V.5:1
2:12:3 n.V.5:4 n.V.3:2 n.V.3:61:2
Punkte76875740
Schnitt1,751,502,001,751,251,751,67
Ergebnisse aus Sicht des EHC Red Bull München in der Saison 2019/20
2018/19MANINGAEVSWWSTRNITtotal
5:4 n.P.2:42:14:23:14:1
0:1 n.P.4:02:03:4 n.V.4:31:4
1:34:22:31:2 n.P.3:14:1
2:13:24:13:56:57:2
Punkte699512950
Schnitt1,502,252,251,253,002,252,08
Ergebnisse aus Sicht des EHC Red Bull München in der Saison 2018/19
2017/18MANINGAEVSWWSTRNITtotal
4:20:45:23:15:21:2 n.V.
4:15:23:02:56:31:5
4:14:3 n.P.4:32:44:23:2 n.V.
3:14:5 n.V.1:42:15:24:3
Punkte1269612651
Schnitt3,001,502,251,503,001,502,13
Ergebnisse aus Sicht des EHC Red Bull München in der Saison 2017/18

Bildquellen

  • WIN_20200531_16_20_01_Pro (6): Florian Weiß
  • Augsburger Panther gegen EHC Red Bull MŸnchen – PENNY DEL: EHC Red Bull München / City-Press GmbH

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